>> Konservierung, Restaurierung und Rekonstruktion
Restaurierung der Nordwand und der Deckenflächen in der ehemaligen Durchfahrt
Die ehemalige Durchfahrt wird zukünftig den Eingangsbereich der Touristen-Information und den Zugang zum Museum bilden. An der Nordwand und an den Decken sind die zwei letzten polychromen Gestaltungen erhalten, der Erhaltungszustand ist relativ gut, trotz der partiell stark geschädigten Putze (Lehm- und Kalkputz).
Die Malerei (Leimemulsion) wurde gereinigt und konsolidiert, hohlliegende Bereiche hinterfüllt, die Putzflächen in ihrer Struktur gefestigt, die Putz- und Malereifehlstellen geschlossen und anschließend retuschiert bzw. in einer Schablonentechnik rekonstruiert.
Befunduntersuchung und Restaurierung der Aula
In der als Gemeindeschule Niederschöneweide 1898-99 von Paul Egeling erbauten heutigen Grundschule Zur Alten Feuerwache wurde zunächst eine Farbbefunduntersuchung an
den Treppenanlagen, den Fluren und in der Aula ausgegeführt.
Dabei konnte an den Wandfeldern der Südwand der Aula in der Zweitfassung eine polychrome Gestaltung aufgezeigt werden:
Auf einem roten Grundton wurde umlaufend ein Eichenlaub-Ornamentband in Grüntönen als Freihand-Malerei mit schwungvollen Licht- und Schattenstrichen aufgebracht. Vereinzelt wurden Eicheln in braunen Farbtönen mit goldockerfarbenen Lichtern in das Blattwerk eingesetzt. Graubraune Bänder umwirken das Eichenlaub in Form einer Girlande. Außen und innen wird das Ornament von grünen Strichen und einem ockerfarbenen Ritzer begleitet.
Die Malerei wurde freigelegt, Putz- und Malereifehlstellen geschlossen und anschließend retuschiert bzw. teilweise rekonstruiert.
Rathaus Köpenick
Die Leinwand wurde ca. 1904 in einen Holzrahmen an der Wand über der Haupteingangstür des Ratssaales aufgespannt. Die Malerei (Leimemulsion) wurde dabei direkt auf die unbehandelte Jute aufgetragen, ohne füllende Grundierung und nicht durch einen Firnis geschützt. In zwei Renovierungsphasen des Ratssaals wurde das Gemälde überfasst, zum Schluss in den 1970 er Jahren mit einer sehr dicken, spannungsreichen Latexfarbe.
Im Jahr 2005 wurde die bemalte Leinwand aufgrund von vielfältigen Schäden in drei Teile geschnitten, abgenommen und anschließend auf dem Dachboden des Rathauses eingelagert. Nach vorangegangenen Untersuchungen wird eine Verbindung aus Restaurierung und Rekonstruktion der Leinwandstücke konzipiert: Das mit figürlichen Darstellungen versehene mittlere Leinwandstück wurde freigelegt, doubliert, Fehlstellen in der Leinwand geschlossen und retuschiert. Das Gemälde konnte so auf einen Rahmen gespannt werden und wieder über der Tür des Ratssaals angebracht werden. Die lediglich mit geometrischen Ornamenten versehenen seitlichen Leinwandstücke wurden konserviert und (bis auf ein ausgewähltes Originalfragment) wieder eingelagert. Im Ratssaal wurden auf Rahmen gespannte neue Leinwände mit einer reduzierten Neufassung links und rechts des restaurierten Gemäldes angebracht.
Restaurierung und Rekonstruktion der Erstfassung im Innenraum, Hermannstraße 179. Erbaut: 1865
Nach zwei Untersuchungsphasen in den Jahren 2010 und 2011, wurde im Dezember 2012 eine Musterfläche an der Holzdecke und an den Türen erstellt. Ab Juni 2013 erstellten wir in Zusammenarbeit mit
der Achrchitektin und dem Denkmalamt sukzessive ein Farbkonzept für den Kapellenraum, in dem die weitestgehende Rekonstruktion der Erstfassung als Ziel gesetzt wurde:
Die bauzeitliche Holzdecke (Holzimitation mit Schablonenornamentik) wurde freigelegt, restauriert und partiell rekonstruiert. An den Türen, der Empore und dem Altar wurde die bauzeitliche
Holzimitation / Marmorimitation leicht reduziert rekonstruiert. Für die Wandflächen in der Apsis wurde unter Berücksichtigung der Befunde aus dem Freilegungsfenster ein Konzept für die
Rekonstruktion entwickelt und ausgeführt.
Restaurierung und Rekonstruktion der Stuckmarmorfelder und des Kunststeins Wohn‐ und Geschäftshaus.
Erbaut: 1884 – 86 von dem Architekturbüro Ende & Böckmann
An den Stuckmarmorfeldern in der Durchfahrt des Gebäudes wurden die Überzüge und Verschmutzungen entfernt, eingebrachte Kittungen mehrfach nass geschliffen und anschließend poliert. Erhaltene Fragmente des Kunststeins im Treppenhaus konnten verklebt werden, Ausbrüche wurden gekittet, geschliffen und retuschiert. Großflächige Fehlstellen wurden im Sinne einer Steinimitation rekonstruiert.
Rekonstruktion einer Paneelfläche als Marmorimitation Wohnhaus, 1908
An der Sockelfläche des Hauseinganges fehlte die bauzeitliche Marmorverkleidung. Der Marmor war in Struktur und Farbgebung nicht wieder zu beschaffen. Die Fehlstelle wurde verputzt und anschließend mit einer Marmorimitation (Acryl‐Wachstechniken) nach Vorbild der erhaltenen Bereiche versehen.
Ausführung von:
Berlin – Mitte, Museumsinsel
In den Jahren 2003 – 2004 wurden hauptsächlich Salzreduzierungen und Sicherungsmaßnahmen an den bemalten Putzen in den Räumen Vestibül, Gräbersaal, Mythologischer Saal, Vaterländischer Saal und
Bernwardzimmer vorgenommen. Von 2006 – 2009 erfolgte dann die Konservierung / Restaurierung in den Räumen Gräbersaal, Mythologischer Saal, Flachkuppelsaal, Ethnografischer Saal und dem ehem.
Direktorenzimmer. Die Arbeiten umfassten die Freilegung / Reinigung der Farbfassungen, Konsolidierung der Putze und Malschichten, Randanböschungen als sogenannte Splitterbrauchkonservierung,
Harmonisierung des Sichtmauerwerks durch Putzschlämmen, Schließen von Fehlstellen im Verputz, Retusche der Fehlstellen, Harmonisierung und Rekonstruktion der Malerei.
Wohnhaus, Berlin Hessenwinkel
Restaurierung der polychromen Ölmalerei an der Decke. Das Hauptproblem war ein stark nachgedunkelter und vergilbter Firnis, der die Details der Malerei stark verunklärte.
Die durchgeführten Restaurierungsarbeiten bestanden daher hauptsächlich aus der Abnahme bzw. Reduzierung des Firnisses. Die Malschicht wurde konsolidiert, Fehlstellen gekittet und retuschiert. Abschließend wurde wieder ein Schlussfirnis aufgebracht.
Gästehaus, Berlin – Moabit
Restaurierung von insgesamt 18 Fassadenbildern
Durch Wasser‐ und Frostschäden waren Bereiche der Fassadenbilder zerstört.
Die Abschalungen der bemalten Putzflächen betrugen teilweise bis zu 6 cm vom tragenden Mauerwerk. Die Hohlstellen wurden hinterfüllt, die Fehlstellen wurden geschlossen und retuschiert.